Das Problem bei vielen Kaffeevollautomaten ist die Größe
Die meisten Kaffeevollautomaten sind für Kaffeemaschinen-Verhältnisse groß, schwer und kosten viel Geld. Ein Luxusmodell bei einem Preis von über 3.000 Euro und zwei Mahlwerken wiegt gut gerne 18 Kilogramm und hat einen Platzbedarf von 32 Zentimetern in der Breite, fast 50 Zentimetern in der Tiefe und über 40 Zentimeter Höhe. Auf einer Küchenarbeitsplatte, die oft nur 65 cm tief ist, nimmt das Gerät für eine Kaffeemaschine ziemlich viel Platz ein. Zudem müssen Sie noch freien Platz nach oben und/oder zur Seite einplanen, da manchmal der entnehmbare Wassertank oder Serviceklappen extra Raum beanspruchen. Die Aufstellung kann also knifflig werden.
In den Fotos in Online-Shops fällt diese Größe gar nicht auf, aber im Regal im Elektronikfachmarkt erkennt man die üppige Größe sehr gut.
Kein Wunder, dass es eine große Nachfrage nach kleinen Kaffeevollautomaten gibt. Doch was ist „klein“? Diese Frage hat Tücken, und richtig klein kann ein Kaffeevollautomat auch gar nicht sein – denn neben Wassertank und Brühgruppe muss auch eine komplette Kaffeemühle, ein Bohnenbehälter, ein Kaffeesatzbehälter, Mechanik und Elektronik untergebracht werden.
Die Alternative ist also oft eine Kapselmaschine.
Schauen wir uns die Größen sowie die Eigenschaften im Vergleich an.
Wie klein sind denn kleine Kaffeevollautomaten?
Bei kleinen Kaffeevollautomaten ist je nach Hersteller eine Breite von rund 18 bis 24 cm üblich, eine Tiefe von ca. 45 cm und eine Höhe von 30 bis 35 cm. Der Platzbedarf in der Grundfläche ist also größer als der eines DIN-A4-Blatts, vor allem in der Tiefe. Die besonders schmalen Geräte haben in der Regel einen Tassenauslauf, also eine kleinere Brüheinheit mit Brühgruppe, weswegen sie manchmal als Single-Kaffeevollautomat vermarktet werden.
Die Kaffeestärke wird über die Kaffeemehlmenge und die Wassermenge variiert, wodurch es beim Brühvorgang zu Unterdosierungen des Kaffeepulvers kommen kann, worunter der Kaffeegeschmack leidet. Das passiert, wenn die Kaffeemehlmenge per Drehregler oder Bedienfeld auf „klein“ und die Wassermenge auf „groß“ gestellt wird. Wenn dann auch noch die Leistung des Heizelements der Maschine zu gering ist, ist gegen Ende der Kaffee-Zubereitung die Brühtemperatur zu gering und der Kaffee kommt nicht heiß genug aus dem Kaffeeauslauf heraus. Das gilt auch, wenn die Heißwasserfunktion genutzt wird, sofern in der Kaffeemaschine integriert.
Das Vorhandensein einer Milchdüse bzw. Aufschäumdüse oder Dampfdüse hat wenig Einfluss auf die Größe. Allerdings werden diese Milchaufschäumdüsen in der Praxis selten genutzt, da sie a) nicht vollautomatisch funktionieren und b) der Reinigungsaufwand nicht zu unterschätzen ist. Ein separater Milchaufschäumer ist da eine gute Idee.
Bei Modellen mit automatischem Milchaufschäumern muss man aufpassen: Wenn der Milchtank extern ist, muss dieser Platzbedarf mit eingerechnet werden. Die Größe des manchmal sperrigen Milchbehälters wird selten angegeben – auch nicht in Tests und Vergleichstests. Eine Alternative sind kleine Vollautomaten, bei denen der Milchtank auf der Tropfschale Platz findet oder die Milch direkt per Schlauch aus der Milchtüte angesaugt wird.
Üblich sind Wassertankgrößen von ca. 1,2 bis 1,8 Liter, und in den Bohnenbehälter passen in der Regel 125 bis 250 Gramm Kaffee.
Kapselmaschinen sind deutlich kleiner
Da bei einer Kapselmaschine weder Bohnenbehälter noch Mahlwerk nötig sind, fallen diese Geräte deutlich kleiner aus als Kaffeevollautomaten.
Das kleinste Modell von K-fee, die K-fee ONE, ist nur 11,3 cm breit, 36,6 cm tief und 25,4 cm hoch. In der Höhe und Tiefe sind das rund 10 cm weniger Platzbedarf als die kleinsten Kaffeevollautomaten, und in der Breite mehr als 6 cm. Dadurch bleibt einfach viel mehr Platz auf der Arbeitsplatte in der Küche, und durch die geringer Tiefe ist auch die Aufstellung auf kleineren Sideboards oder sogar in Regalen möglich.
Etwas größer ist die K-fee LATTENSIA+, der Kapselvollautomat mit automatischem Milchaufschäumer. Diese Maschine hat als Herz des Milchsystems einen hübschen Milchtank in Form einer Milchflasche, der voll ins Design integriert ist. Das Format: 20,8 cm breit, 30 cm tief, 30 cm hoch. Das ist vor allem in der Tiefe deutlich kleiner als Vollautomaten, und auch die Breite ist sehr gering. Die Funktionen und die Bedienung sind dank farbigem Display vergleichbar mit guten Kaffeevollautomaten – für Kaffeegenuss auf Knopfdruck, aber auch für die Auswahl von Reinigungsprogrammen und dem Entkalkungsprogramm.
Vorteil Kapselmaschine: weniger Krach
Jede Mühle verursacht einen gewissen Lärmpegel, und im Laufe der Nutzung neigen integrierte Kaffeemühlen von Vollautomaten manchmal auch dazu, lauter zu werden. Das kann je nach Wohnsituation störend sein, gerade bei offenen Küchen. Oftmals ist die Technik, ganz gleich ob Kegelmahlwerk bzw. Keramikmahlwerk oder Scheibenmahlwerk, aus preisgünstigen Komponenten gefertigt, um den Preis des Kaffeeautomaten niedrig zu halten. Bei Kapselmaschinen entfällt dieser Geräuschpegel, da der Kaffee in den Kapseln ja bereits gemahlen ist. Zudem spart man sich die Reinigung der Mühle.
Kleine Kaffeevollautomaten sind keine Alleskönner
Kaffeevollautomaten funktionieren sehr gut, wenn es um Caffè Crema oder Schümlikaffee geht – wenn man qualitativ hochwertige und vor allem absolut frisch geröstete Kaffeebohnen verwendet. Doch ausgerechnet bei den Espresso-basierten Getränken wie Cappuccino oder Latte Macchiato wird es schwieriger. Die Gründe: Normale Vollautomaten nutzen für Lungo und Espresso dieselbe Kaffeebohnensorte, was schon mal ein Kompromiss ist. Außerdem ist für alle Kaffeespezialitäten der Mahlgrad des Kaffees identisch, wodurch er für Espresso in der Regel zu grob ist. Deswegen entsteht nicht genug Brühdruck sowie wenig oder keine echte Crema, und letztlich schmeckt der Espresso nicht so aromatisch wie aus einer Siebträger-Espressomaschine. Im Ergebnis ist dann auch der Cappuccino aus dem Kaffeevollautomat trotz guter Bohnen und passablen Milchschaums dank integriertem Milchschaumsystems nicht so lecker, wie er sein könnte. Die Kapselmaschine hingegen ist beim Espresso deutlich besser aufgestellt, da Kaffeesorte, Mahlgrad und Technik auch perfekt auf Espresso angepasst sind. Dadurch ist dann sogar der Geschmack des Latte Macchiato schön vollmundig.
Der mögliche Wechsel der Kaffeesorte für jede Tasse Kaffee ist sowieso ein riesiger Vorteil und steigert den Kaffeegenuss: Zum Frühstück einen aromatischen Lungo mit Beerennoten, nach dem Mittagessen einen kräftig-schokoladigen Espresso und am Nachmittag ein Cappuccino mit nussigen Aromen oder eine Tasse im Filterkaffee-Stil als Kaffee und Kuchen, entkoffeinierter Kaffee, eine heiße Schokolade oder eine Tasse Tee – all das geht mit nur einer einzigen Maschine. Bei den Vollautomaten gibt es oft einen Pulverschacht für Kaffeepulver, um eine zweite Kaffeesorte zubereiten zu können. Doch brauchen Sie dann erstmal gemahlenen Kaffee…